Oh du schöne …
Oh du schöne Weihnachtszeit
Autor: Gerd Ludwig
Es begann vor vier Wochen am ersten Advent,
alle hatten an dem Sonntag etwas länger gepennt,
da hatte ich eine tolle Idee,
wir besuchen den Weihnachtsmarkt, es liegt zwar kein Schnee,
draußen sind´ ca. fünfzehn Grad
da brauchst du kein Schlitten, kannst fahr´n mit dem Rad.
Wir haben zum Mittag extra nicht gegessen,
dort konnte man lecker Bratwurst essen
Die Auswahl war groß, der Geldbeutel klein,
es muss aber nicht immer teuer sein,
es soll nur ein wenig Freude machen,
wie schön ist es doch, wenn Kinder lachen.
Es gab kandierte Äpfel, Mandeln, Nüsse, Zuckerwatte,
man gut, dass ich genug Geld mithatte.
Für die Enkel tue ich das gern,
wie sagt man immer, raue Schale, weicher Kern.
Der Weihnachtsmarkt war wunderschön bunt,
im Kinderkarussell und auch sonst ging es rund.
Für mich war das so richtig nischt,
ich hätte lieber ´ n paar Bier und nen ,, Fuchs " gezischt.
Aus weiser Voraussicht habe ich auf dem Markt,
die Fahrräder neben dem Bierstand geparkt.
Meine Frau sagte dann zu mir, kommt gar nicht in Frage,
du kannst mal aussetzen mit Saufen für´n paar Tage,
Ich fand die Idee nicht so prima,
aber was tut man nicht alles, für ein gutes Klima.
Den Baum auf dem Markt fanden alle bewegend,
er leuchtete herrlich aus diese Gegend.
Sie ist schon schön diese Weihnachtszeit,
schade nur, es hatte noch nicht geschneit.
Ich hätte mich gefreut auf eine weiße Schicht,
dann sieht man mal den grauen Alltag nicht.
Die Vorweihnachtszeit vergeht wie im Flug,
man bekommt von ihr einfach nicht genug.
Früher sind wir mit dem Trabi in den Wald gejagt,
hatten vorher höflich den Förster gefragt,
sag mal, wo steht denn hier ein schöner Baum,
er fand ihn auch gleich, man glaubt es kaum.
Der kannte sich aus in seinem Wald,
hatte dort sicher mal öfter geknallt.
Mit seinem Gewehr hat er das gemacht,
was habt ihr denn sonst so gedacht,
Heute ist das alles nicht so stressig,
fährst auf den Baumarkt, unheimlich lässig,
wenn du es machen willst exakt und genau,
dann nimmst du mit, deine liebe Frau.
Denn vor einem Jahr hat sie sich die Haare gerauft,
sie fragte, wo hast du diesen Besenstiel gekauft?
Seitdem sucht sie sich den Weihnachtsbaum selber aus,
dann gibt es wenigsten keinen Streit im Haus.
Den Baum aufzustellen ist dann meine Pflicht,
ein anderer kann, oder will es nicht.
Ein Tag vor Heiligabend ging es dann ran,
ich spitzte den Baum dann unten an,
eine weitere Spitze brauchte er keine,
denn oben hatte er ja schon eine.
Ab in den Ständer, ja das geht,
nochmal nachgeschaut, ob er auch richtig steht.
Die Frau sagte dann, jetzt steht er richtig,
ich glaubte ihr, denn ihre Meinung ist wichtig.
Man weiß genau, dass es sehr schlecht geht,
wenn so ein Ding nicht richtig steht.
Dann wurde der Weihnachtsbaum geschmückt,
habe ich mich immer gern vor gedrückt.
Unsere Kinder freuten sich darauf sehr,
das ist aber schon etwas länger her.
Zum Schluss kam an den Baum eine Lichterkette,
im Raum stand dann wie immer die Wette,
brennt denn heute mal das Licht,
oder brennt es wie immer, nicht.
Man begann dann vorher schon zu scherzen,
wo ist denn nur der Ersatz von den Kerzen.
Eine Frage die dann jeden bewegt,
man hatte sie schließlich gut weggelegt.
Und siehe da, man glaubt es kaum,
die Lichter brannten alle an dem Baum.
So wurde die Frage die jeden bewegt,
erst mal auf´s nächste Jahr verlegt.
Der Baum war gerade, nicht ein bisschen krumm,
insgesamt fiel er nur dreimal um,
wir haben ihn dann wieder schnell bestückt,
er sah jedesmal anders aus,
als wir ihn neu geschmückt.
Dann hatten wir die Lösung gefunden,
wir haben ihn mit nem Strick an die Decke gebunden.
Nun stand er da in voller Pracht,
es war bereits dunkel, aber noch nicht Nacht-
Im Schrank wurde noch mal nachgeschaut,
ob alle Geschenke auch gut verstaut.
Dann haben wir uns mit ruhigem Gewissen,
in die kuscheligen Betten geschmissen.
In der Nacht fuhr ich in die Stadt wie besessen,
ich hatte noch viele Geschenke vergessen.
Im Kaufhaus stand ein großer Mann,
der hatte einen roten Mantel an,
er fragte mich ob ich auch artig war,
ich sagte natürlich, das ganze Jahr.
Er führte mich zu einem großen Baum,
der war bestimmt zehn Meter hoch im Raum.
Hier sind viele Geschenke, du brauchst kein Geld,
hier kannst du dir nehmen, was dir gefällt.
Überall Geschenke, unter´m Baum, an den Zweigen,
man brauchte nur mit dem Finger darauf zu zeigen,
schon lagen sie eingewickelt in Papier, neben dir.
Gutscheine waren auch unter den Geschenken,
alles was man sich konnte denken.
Auf dem einen stand geschrieben, das ewige Leben,
ich dachte nur, das kann´s doch nicht geben,
jetzt ziehst du so lange an dem Ast,
bis du den Schein in den Händen hast.
Ich wollte den Schein haben und zog und zog,
der ganze Baum sich schon mächtig bog,
auf einmal fiel er um der Baum,
und ich wachte auf aus meinem Traum.
Nun war er endlich da,
der Tag der Bescherung, in diesem Jahr.
Zum Mittag lag auf unser´m Tisch,
wie jedes Jahr ein toller Fisch.
Es war ein Karpfen, so ca. vier Pfund,
den schoben wir dann mit Genuss in den Mund.
Er wurde in der Röhre gebraten,
nach einer Stunde war er prima geraten.
Dazu gab´s Kartoffeln und Äpfel gerieben,
darunter konnte man Meerrettich schieben,
das war nämlich unser spezieller Trick,
das gab der Mahlzeit den gewissen Kick.
Das Rezept hatten wir von Oma erworben,
die war aber inzwischen leider schon gestorben,
sie schaute sicherlich runter von einem Stern,
sie mochte Karpfen auch unheimlich gern.
Nachdem der Tisch von den Resten geräumt,
wurde auf dem Sofa noch ne Stunde geträumt.
Die Enkelkinder hielten wir noch ein bisschen hin,
der Weihnachtsmann ist noch in der Stube drin.
So gegen 17.00 Uhr war es dann so weit,
für Geschenke wurde es dann höchste Zeit.
Die Türe auf und alle rein,
der Baum hatte einen bunten Schein
und drunter lagen die ganzen Gaben,
ob sie auch für mich eine haben?
Ich war ja artig, das hatte ich ihm schon mal gesagt,
als er mich im Traum gefragt.
Meine Frau die wusste dann,
wo das Geschenk lag für mich, vom Weihnachtsmann.
Ich machte das Päckchen auf und siehe da,
genau dasselbe wie im letzten Jahr.
Ein buntes Hemd, fünf Paar Socken,
ne Flasche Wein, wie immer trocken
und ich dachte so bei mir dann,
ein gutes Gedächtnis hat der alte Mann
Ich weiß manchmal nicht, was vor drei Tagen war
und der wusste noch alles vom letzten Jahr.
Ein zartes Lächeln traf meine Frau,
dass sie der ,, Mann " war, wusste ich genau.
Dann gab ich ihr mein Geschenk mit leichtem Grienen,
es war wie jedes Jahr, eine Schachtel Pralinen.
Am Abend gab´s für alle noch ein Gläschen Sekt,
der war nicht trocken, der hat geschmeckt.
Es gab dann noch zwei Weihnachtstage,
die waren besinnlich, keine Frage.
Allen eine schöne Weihnachtszeit.
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